1.„Wohl denen, (was oft als glückselig übersetzt wird) die sich innerlich arm wissen im Geist; denn die Königsherrschaft der Himmel gehört ihnen.“
Wo ich diesen Satz früher gelesen hatte, konnte ich nicht verstehen, was Jesus damit meinte, als er seine Jünger auf dem Berg lehrte. Das Wort sagt, dass Jesus unsere Armut auf das Kreuz getragen hat, und das auf allen Ebenen unseres Daseins.
Doch hier geht es um die Geistesordnung. Wenn ich mich im Geist schwach weiß, kann ich um so mehr mit Gottes Hilfe, mit Seiner Weisheit rechnen, nach ihr suchen und fordern. Gerade in diesem Moment schaffe ich die Verbindung zu meinem geistigen Vater, der meinen Geist schult und unterweist, und diese Verbindung bringt mich aus meiner Armut heraus auf die grüne Wiesen und Auer der Königsherrschaft der Himmeln.
2.„Wohl denen, die Leid tragen; denn sie werden getröstet werden.“
Also im Rückschluss heißt es, ich kann nur getröstet werden, wenn ich leide oder traue.
Doch einer, dem es gerade gut geht, braucht auch kein Trost, höchstens jemanden zum sich mitfreuen.
Doch die, die sich aus welchem Grund auch immer, traurig, verlassen, gedemütigt, missbraucht oder nichtverstanden fühlen, sie dürfen damit rechnen, von Gott getröstet zu werden. Und dieser Trost (durch Geist und Wort) – ist das, was uns aus unserem Zustand des Leidens herausholt. Gottes Trost schafft uns einen ruhigen Hafen, wo wir die entstandene Situation klären können, Er zeigt uns den Weg aus dem Leid und verwandelt die Traurigkeit in Freude.
3.„Wohl denen, die sanftmütig sind; denn sie werden die Erde zum Eigentum haben.“
Diesen Satz versteht man am besten, wenn man das Gegenteil von Sanftmut betrachtet:
Aggressivität, Aufgeblasenheit, Bitterkeit, Feindseligkeit, und s.w.
Wie man sehen kann, sind das laute Eigenschaften, die uns und den anderen viel Leid bringen. Doch Gottes Herrschaft der Himmeln – ist in Liebe und im Frieden verankert.
So ist das auch kein Wunder, dass nur die Sanftmütigen – freundliche, warmherzige, gütige, milde und s.w. – Gottes Erbschaft antreten werden. Denn gerade diese Eigenschaften gehören zu den Früchten des Heiligen Geistes, den wir von Gott bekommen haben. Er will, dass wir in Liebe über die Erde herrschen.
4.„Wohl denen, die Hunger und Durst nach Gerechtigkeit haben; denn sie sollen gesättigt werden.“
Interessant, dass der Begriff Gerechtigkeit in Wikipedia als ein idealer Zustand des sozialen Miteinanders bezeichnet wird. Wie viel mehr soll dann Gottes Gerechtigkeit bedeuten! Es ist wohl dieser Zustand, der durch das Beachten von zwei Gottes Geboten zu erreichen ist: liebe deinen Gott und liebe deinen Nächsten, wie dich selbst. Das ist also die so genante Gerechtigkeit Gottes, nach der wir Hunger und Durst haben sollen, denn dann kann uns Gott helfen, Er macht es möglich, dass wir satt werden, dass unser Durst gestillt wird durch Seine Gerechtigkeit.
5.„Wohl denen, die barmherzig sind; denn sie werden Barmherzigkeit erfahren.“
Gott selbst sagt uns, dass Er gnädig und barmherzig ist (2.Mose 34,6; 5.Mose 4,31).
Also ist damit die Barmherzigkeit nicht Menschen, sondern Gottes Eigenschaft.
Doch es scheint Jesus wichtig zu sein, den Jüngern diese Eigenschaft ans Herz zu legen.
Gott will, dass wir Seine Nachahmer werden, und das nicht nur im Wort, sondern in der Tat. Denn nicht umsonst erzählt Jesus die Geschichte vom barmherzigen Samariter.(Luk. 10,25-37) Er möchte, dass wir einander lieben, ermuntern, helfen und vergeben. Und das fortwährend. Und wenn wir so handeln, werden wir Gottes Barmherzigkeit auf unserem Leben spüren.
6.„Wohl denen, die lauter im Herzen sind; denn sie werden Gott sehen.“
In anderer Übersetzung heißt es die, die reines Herzens sind. Wann sind wir denn reines Herzens? In Jeremia 17,9 heißt es, das das Herz eines Menschen trügerisch und bösartig ist. Doch Jesus kann uns davon reinwaschen, wenn wir es nur zulassen, wenn wir uns durch die Erkenntnis Seiner Liebe reinigen lassen. Ja, wenn diese Waschung stattgefunden hat durch den Geist der Gnade, dann können wir Gott in unserem Leben und im Leben unserer Geschwister sehen. Und das ist pure Herrlichkeit!
7.„Wohl denen, die Frieden stiften; denn sie werden Söhne Gottes genannt werden.“
Um welchen Frieden ist hier die Rede? Im Johannes 14,26-28 erklärt Jesus den Jüngern, dass Er selbst gehen muss, und der Beistand Gottes (der Heiliger Geist), der nach Ihm kommen wird, bringt den Menschen Frieden. Frieden, der nicht von dieser Welt ist, der sie frei von Angst und Sorgen macht. Das ist also nicht das „Friede, Freude, Eierkuchen“, das ist der Göttliche Frieden, deren Stifter wir werden sollen. Und das können wir nur, wenn wir unseren Mitmenschen erzählen, dass Gott in Jesus durch den Heiligen Geist ihnen den Frieden schon gebracht hat. Den dürfen sie jetzt annehmen und in ihm leben.
8.„Wohl denen, die um Gerechtigkeit willen verfolgt werden; denn die Königsherrschaft der Himmel gehört ihnen.“
Nicht um die Gerechtigkeit dieser Welt ist hier die Rede. Gottes Gerechtigkeit ist in Liebe, nicht in der Rache oder Strafe verankert. Und das bedeuten wiederum, dass die, die in dieser Liebe wandeln, von dieser Welt oft missverstanden, belächelt, attackiert oder auch verfolgt werden. Doch wenn wir wegen unserer guten Werke verfolgt werden, können wir uns freuen (glückselig sein), weil wir uns Gottes Königsherrschaft zugehörig wissen, und deshalb auch Seiner Hilfe uns gegenüber gewiss sein dürfen.
9.„Wohl auch euch, wenn man euch um meinetwillen schmäht und verfolgt, ja euch Schlechtes nachsagt und dabei lügt!“
Hier betont Jesus noch mal, dass Er zur der Königsherrschaft der Himmel gehört, das Er, und durch Ihn jetzt auch die, die Ihn angenommen haben, – die Gerechtigkeit Gottes sind.
10.„Freuet euch und jubelt; denn eine große Belohnung wartet auf euch in den Himmeln. Denn so haben sie die Propheten verfolgt, die vor euch gewesen sind.“
Jesus sagt uns, Seinen Jüngern, dass wir zu der Prophetenschar gehören. Und durch diese Zugehörigkeit haben wir einen Rechtsanwalt in den Himmeln, der mächtiger und weiser ist, als alle Weisheit der Welt. Und dadurch können wir uns freuen und jubeln auch in der Not und Bedrängnis, da wir unseren Hirten über uns wissen und mit Seiner Belohnung (Arbeitsentgelt, Anerkennung, Abfindung, Auszeichnung, Verstärkung und Auslobung) fest rechnen können.
Halleluja dem Himmlischen Herrscher, Er meint es gut mit uns! Amen