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Glaubensimpulse

Helfende Hand

Es sind Zeiten angebrochen, in denen sich unsere Gesellschaft sowohl von seiner schlechtesten, wie auch von seiner besten Seite zeigt. Auf der einen Seite steht die Zunahme an stark egoistischem Verhalten und der dringende Wille, sich ohne Rücksicht auf Verluste an der aktuellen Situation zu bereichern. Auf der anderen Seite der große Drang nach Hilfsbereitschaft, all jenen helfen zu wollen, die zur Zeit Unterstützung jeglicher Art notwendig haben. 

Welch großartige Bereicherung, wenn man hierbei Menschen um sich herum hat, die in der Gnade Gottes leben! Eine Gnade, welche sich in ihren Worten, ihren Prioritäten und gar in ihren Absichten widerspiegelt. Ich spreche dabei von Menschen, die sich nicht ihre Ziele von der Welt diktieren lassen, sondern sich ganz allein dafür berufen fühlen, dem Willen ihres Vaters im Himmel zu gehorchen. 

Menschen, die bereit sind bedingungslos zu geben. Ganz gleich ob es dabei eine helfende Hand, finanzielle Unterstützung oder auch nur die Schaffung eines positiven Gefühls ist, das mit wenigen Worten Halt in unsicheren Zeiten schenkt. Und ist es nicht exakt das, was Jesus mitsamt seinem Verhalten auf Erden vollbrachte? Den Menschen stets ein Gefühl der Sicherheit und eines gesegneten Ausgangs einer Situation zu schenken? 

Dabei kommen mir insbesondere die Worte Jesu in Lukas 6: 30-34 in den Sinn, als Er uns zu Folgendem ermuntert: 

„Gib jedem, der dich bittet; und von dem, der dir das Deine nimmt, fordere es nicht zurück! Und wie ihr wollt, dass euch die Menschen tun sollen, tut ihnen ebenso! Und wenn ihr liebt, die euch lieben, was für einen Dank habt ihr? Denn auch die Sünder lieben, die sie lieben. Und wenn ihr denen Gutes tut, die euch Gutes tun, was für einen Dank habt ihr? Auch die Sünder tun dasselbe. Und wenn ihr denen leiht, von denen ihr wieder zu empfangen hofft, was für einen Dank habt ihr? Auch Sünder leihen Sündern, damit sie das Gleiche wieder empfangen.“

Lukas 6:30-34

Mit den vorstehenden Worten gibt uns Jesus einen Einblick in einen ganz und gar entscheidenen Unterschied zwischen dem Geben aus Gnade und einer (Leih-)Gabe, wie sie die Welt nur zu gut kennt. Denn tun wir nur jenen Gutes, von denen wir erwarten, dass sie uns dasselbe zurückerstatten, so ist hierfür keine Gnade nötig. Ein Maß an göttlicher Gnade ist nämlich nur dann notwendig, wenn wir über unsere menschlichen Fähigkeiten hinaus anderen Gutes tun, ohne dabei eine Gegenleistung zu erwarten. Der zweite entscheidende Faktor ist jedoch vermutlich der deutlich wichtigere. Geben wir, um im selben Maß zurückzuerwarten, werden wir auch nicht mehr als selbiges Maß zurückerhalten. Sind wir jedoch bereit in Gnade und ohne Erwartung einer Rückzahlung/Rückgabe zu geben, kommen wir in den Genuss einer göttlichen Bereicherung. Dementsprechend fuhr Jesus im Vers 35 fort: 

„Doch liebt eure Feinde, und tut Gutes, und leiht, ohne etwas wieder zu erhoffen! Und euer Lohn wird groß sein, und ihr werdet Söhne des Höchsten sein; denn er ist gütig gegen die Undankbaren und Bösen.“

Lukas 6:35

Und ist das nicht einfach großartig? Etwas im selben Maß, jedoch aus einer anderen Überzeugung zu geben und zugleich etwas viel Größeres zurückzuerhalten? 

Pflanzen wir Samen in das Leben derer, die nicht in der Lage sind uns die Gaben zurückzuerstatten, wird Gott selbst uns belohnen. Das Wichtigste bei dieser Weitergabe ist jedoch nicht die eigentliche Gabe, sondern stattdessen das Bild des himmlischen Vaters, welches wir damit bei unserem Gegenüber hinterlassen. Zugegeben, der weitaus schwierigere Part hierbei ist jedoch nicht der eigentliche Prozess, sondern das Vertrauen aufrecht zu erhalten, die angesprochene Belohnung auch zu erhalten. Denn was diesen Prozess so schwierig macht, ist die Tatsache, dass dabei der sichtbare Bereich (z.B. eine weltliche Rückzahlung) verlassen und der unsichtbare Bereich (eine Segnung – physich, geistig oder finanziell) betreten wird.

In Hebräer 10:35 heißt es dazu:

„Darum werft euer Vertrauen nicht weg, welches eine große Belohnung hat.“

Hebräer 10:35

Weiter steht auch im zweiten Johannes 8: 

„Seht euch vor, dass ihr nicht verliert, was wir erarbeitet haben, sondern vollen Lohn empfangt.“

2. Johannes 8

Denn letztlich riskieren wir, selbst während wir Gutes tun, unsere göttliche Belohnung zu verlieren, wenn wir nicht in den Wahrheiten bleiben, die wir gelernt haben. Doch wenn wir den Glauben und die Gnade, in die wir hineingewachsen sind, bewahren können, werden wir auch weiterhin die Belohnungen, in der von Ihm versprochenen Fülle, erhalten.

Wie du siehst erfordert es Fleiß, in Gottes Gnade zu bleiben. Doch was könnte sich je als schwierig darstellen, solange wir uns in Seiner Gegenwart befinden und Seine aktive Kraft in unseren Herzen bleibt?

Denn ich bin davon überzeugt:

„Wer wenig sät, der wird auch wenig ernten; wer aber viel sät, der wird auch viel ernten. So soll jeder für sich selbst entscheiden, wie viel er geben will, und zwar freiwillig und nicht aus Pflichtgefühl. Denn Gott liebt den, der fröhlich gibt. Er kann euch so reich beschenken, ja, mit Gutem geradezu überschütten, dass ihr zu jeder Zeit alles habt, was ihr braucht, und mehr als das. So könnt ihr auch noch anderen auf verschiedenste Art und Weise Gutes tun. Schon in der Heiligen Schrift heißt es ja von dem Mann, den Gott reich beschenkt hat: »Großzügig schenkt er den Bedürftigen, was sie brauchen; auf seine Barmherzigkeit kann man immer zählen. Gott aber, der dem Sämann Saat und Brot schenkt, wird auch euch Saatgut geben. Er wird es wachsen lassen und dafür sorgen, dass das Gute, das ihr tut, Früchte trägt. Ihr werdet alles so reichlich haben, dass ihr unbesorgt weitergeben könnt. Wenn wir dann eure Gabe überbringen, werden viele Menschen Gott dafür danken.“

2. Korinther 9: 6-11

In Liebe

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Unser täglich Brot

Unter den aktuellen Umständen ist es nicht nur der Mangel an Seife, Nudeln oder Toilettenpapier, welcher uns vor neue und noch nie dagewesene Herausforderungen stellt. Vielmehr noch ist es die Distanz zu unseren Mitmenschen, welche uns dazu zwingt uns mit uns selbst auseinanderzusetzen.

Eine Phase, welche einen dazu nötigt, sich in Geduld zu üben. Und eben auch ein Moment, der uns ausgerechnet einen Überfluss an dem beschert, was uns häufig am dringendsten fehlt:

Zeit!

Zeit, um Dinge anzupacken, die man schon viel zu lange aufgeschoben hat. Aber eben vor allen Dingen Zeit, sich mit voller Leidenschaft auf ein neues Abenteuer mit Gott einzulassen. Salomo riet uns dazu einst:

„Lass sie (Gottes Worte) nicht aus deinen Augen weichen und bewahre sie im Innern deines Herzens!“

Sprüche 4:21

Er brachte damit auf den Punkt, wie notwendig es für uns ist, sich regelmäßig von Gottes Wort zu ernähren. Das bedeutet, dass in dieser schwierigen Zeit nicht nur unser fleischlicher Körper nach täglicher „Nahrungszufuhr“ verlangt, sondern ebenfalls unser Geist „gefüttert“ werden will. Oder reicht es für eine gesunde und ausgewogene Ernährung aus, nur einmal in der Woche zu essen?

Denk dabei nur einmal an sämtliche erfolgreiche Athleten, welche sich nur mittels einer täglichen Kontrolle der Qualität und Quantität ihrer Lebensmittel sowie einem täglichen Trainingsprogramm in hervorragender körperlicher Verfassung halten können. Ist es nicht das, was ihren dauerhaften Erfolg auszeichnet?

Erfolg und Beständigkeit erlangt man in Gottes Reich auf selbige Weise. Was nichts anderes bedeutet als stetig zu kontrollieren, was wir unserem Geist zuführen. Und das bedeutet ebenso, sich durch tagtägliches Lesen und der damit einhergehenden Nahrungszufuhr aus Gottes Wort fit zu halten! Denn nur so, davon bin ich überzeugt, werden wir aus dieser momentanen Geduldsprobe als Sieger hervorgehen. 

Einer, der seinen Glauben auf diese Art und Weise auslebte und uns damit bis heute noch ein ganz besonderes Vorbild für echte und treue Nachfolge ist, war Kaleb, dessen Geschichte uns beweist, dass ein überaus großes Vertrauen in Gottes Wort – DER Schlüssel zum Erfolg ist. Selbst wenn es dafür auch mal ganze 45 Jahre dauern kann, bis man die Früchte seines Glaubens erntet. Und obwohl es für uns (dank Jesus) heutzutage nicht mehr solange dauert, bis wir etwas empfangen, ist sein Leben eine ganz und gar lehrreiche Geschichte.

Dazu solltest du wissen, dass Gott dem damals 40 jährigen Kaleb versprach, ihn in das verheißene Land zu bringen und ihm dort sein Erbteil zu geben (4. Mose 14:24; 5. Mose 1:34-36). Bis Kaleb jedoch in den Genuss dieses Versprechen kam, vergingen ganze 45 Jahre. In all den Jahren aber „zweifelte er nicht an der Verheißung Gottes durch Unglauben, sondern wurde gestärkt im Glauben, Gott die Ehre gebend, und war der vollen Gewissheit, dass er (Gott), was er verheißen hatte, auch zu tun vermag“ (Römer 4:20-21). Was umso beeindruckender ist, wenn man bedenkt, dass die dazwischenliegenden Jahre für Kaleb oftmals vom Zweifel seiner Mitmenschen, jahrelangem Wandern in der heißen Wüste und vielen Prüfungen gekennzeichnet waren. Nichts hatte ihn jedoch je davon abgebracht, seinem Gott in Gehorsam und Geduld nachzufolgen.

Einen ebenso großen Triumph sieht Gott auch für unser Leben vor. Und da Er weiß wie schwer es manchmal sein kann, in Geduld auf die Verheißungen auszuharren, rät Er uns in Sprüche 4:23 auch:

„Mehr als alles, was man sonst bewahrt, behüte dein Herz! Denn in ihm entspringt die Quelle des Lebens.“

Sprüche 4:23

Und da sowohl unsere Ohren wie auch unsere Augen das Tor zu unserem Herzen sind, ist es auch so wichtig uns vor dem zu schützen, das Gottes Worten und Verheißungen widerspricht. Insbesondere in der aktuellen Lage, in der uns die Flut an negativen Nachrichten täglich zu ertränken versucht. 

Kalebs Geschichte beweist dabei, wie wichtig es ist, sich in der Zwischenzeit nicht vom Zweifel überrennen zu lassen und darüber hinaus stets Gottes Worte im Sinn und im Herzen zu tragen. Denn ebenso wie unser Körper, braucht auch unsere Seele und unser Geist die Zuführung täglicher Nahrung. Daher nimm dir nicht nur deine tägliche Ration an Nahrung, sondern erkenne auch das Wort Gottes als tägliches  Brot in deinem Leben. Denn nur wenn wir unsere Hoffnung und unsere Vorstellungskraft stetig erweitern, werden wir auch in der Lage sein, in größeren Dimensionen zu denken, zu glauben und letztlich auch zu empfangen!

In Liebe